Das erwartet dich in diesem Artikel
Vielleicht spielst du mittlerweile mit dem Gedanken einen Teil deines Geldes am Kapitalmarkt anzulegen. Bevor du loslegst, solltest du eine wichtige Standortbestimmung für dich vornehmen, die nicht allzu viel Aufwand macht. Definiere dein Risikoprofil. Entwickle ein Gefühl dafür mit welchem Risikoanteil deiner Anlage du über Jahre gut schlafen und verschiedene Krisen aussitzen kannst. Dieser Artikel zeigt dir auf, wie du mit dem magischen Dreieck dein Risikoprofil festlegst.
Du hast dich entschieden mit einem Teil deines Vermögens an den Kapitalmarkt zu gehen. Der erste Schritt ist gemacht. Bevor du investierst, solltest du dir aber über eine Frage sehr klar werden: Welcher Risikotyp bist du?
Die Beantwortung dieser Frage ist entscheidet für (d)ein langfristiges Investment. Warum? Weil du nur mit einer für dich passenden Risikostrategie über die Jahre und die eine oder andere Krise im wahrsten Sinne des Wortes ruhig schlafen kannst. Stell' dir vor du hast kurz vor dem globalen Abschwung durch Covid-19 Anfang 2020 eine große Summe in den Aktienmarkt investiert und dir vorher keine Gedanken zu deiner Risikotoleranz gemacht. Was passiert, wenn die Kurse weltweit in wenigen Tagen um 20 bis 30 % abrauschen? Verlierst du deinen Fokus und verkaufst, um weitere Verluste zu minimieren? Oder bleibst du dabei, ärgerst dich im Moment, aber sitzt das Thema aus und kaufst vielleicht sogar nach, weil du auf einen Anlagehorizont von 15 Jahren schaust?
Für die Definition deines Risikotyps kannst du eine sehr einfache Orientierung zur Hilfe nehmen. Die Faustformel ist:
100 minus dein Lebensalter ergibt deinen Risikoanteil in Prozent.
In meinem Fall ergibt 100 minus mein Lebensalter von 42 Jahren einen Anteil von 58 % risikoaffiner Finanzprodukte in meinem Portfolio. Ich habe diesen Wert dann auf 60 % aufgerundet, weil ich bis zu meinem 42. Lebensjahr keinerlei risikoaffine Produkte und demnach auch kaum Renditeaussicht hatte. Eine Faustformel soll aber nicht mehr, als dir ein Gefühl und eine grobe Orientierung geben. Nimm' es zumindest als Startpunkt und passe es dann auf deine familiäre Situation, deine Einkommenssituation sowie deine persönliche Risikotoleranz an. Da du zu Beginn deiner Investition ziemlich sicher deutlich weniger risikoaffine Produkte in deinem Portfolio haben wirst, als es dir die Faustformel vorgibt, musst du nicht gleich den vollen Wert in wenigen Wochen erreichen. Du solltest nicht alles gleich auf einmal investieren. Nimm' dir ein paar Monate Zeit Erfahrungen zu sammeln und ein Gefühl für die verschiedenen Assetklassen und Finanzprodukte zu entwickeln. Solange du den gesetzten Risikoanteil im Blick behältst und kontinuierlich weiter in diese Richtung investierst, bleibst du auf dem richtigen Weg.
Risikoaffin und risikoavers - Das magische Dreieck der Geldanlage
Risikoaffine Finanzprodukte haben meist größere Chancen auf eine höhere Rendite, sind dafür aber weniger sicher. Risikoaverse Finanzprodukte sind hingegen sicherer, aber meist weniger rentabel. Um diese Abhängigkeit zu verstehen hilft ein Blick auf das magische Dreieck der Geldanlage, das Rendite, Sicherheit und Liquidität in Relation zueinander setzt. Die Quintessenz ist, dass kein Finanzprodukt der Welt eine verlässlich hohe Rendite abwirft, sicher ist und gleichzeitig ständig verfügbar, also liquide sein kann. Wenn du diese Abhängigkeit der drei Ecken des Dreiecks verstanden hast, kannst du dich vor vermeintlich attraktiven Anlageprodukten mit "sicherer und hoher Rendite" schützen. Du solltest mit diesem Konzept in der Lage sein, jedes Finanzprodukt gemäß deines persönlichen Risikoprofils einzuschätzen.
Vorsicht Binsenweisheit: "Rendite kommt von Risiko", ohne Risiko also keine Rendite. Sehr simpel, aber wahr. Wenn du also risikoavers bist, werden deine Produkte im Durchschnitt weniger Rendite abwerfen. Wenn du eher auf der Seite der risikoaffinen Personen bist und auf hohe Rendite aus bist, musst du damit leben, dass mögliche Erträge nicht gesichert sind. Zum magischen Dreieck habe ich dir einen guten Podcast von Kapitalbildung und ein verständliches Video von Finanzfluss eingefügt.
Natürlich kann man Finanzprodukte nicht einfach nur in risikoaffin und risikoavers einteilen. Ich habe dir eine Einteilung der Verbraucherzentrale in fünf Risikoklassen verlinkt, die Spar- und Anlageprodukte entsprechend beschreibt und sortiert. Damit solltest du in der Lage sein, dein Portfolio entsprechend deiner Vorliebe auszurichten.
Quellen für deine finanzielle Bildung
Wie du weißt, bezeichne ich mich als Generalisten. Das bedeutet aber nicht, dass ich die Themen, über die ich hier schreibe, nicht vorher ausführlich recherchiert habe. Mir war der Weg zu meiner Geldanlage nur möglich, weil ich mich über Monate und in einigen Gebieten über zwei Jahre mit einem Thema auseinandergesetzt habe. Wenn dich meine Erfahrungen einen Schritt weiter bringen, freue ich mich darüber. Eine große Hilfe und Quelle für mein Wissen waren die folgenden Kanäle, die ich auch dir sehr empfehle. Schau', lies' und hör' doch mal rein. Mir helfen gerade Erklärvideos bei Youtube sehr, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Und die Aufbereitung des Contents ist hier vielfach exzellent gemacht!
Finanzfluss
Thomas und sein Finanzfluss-Team unterhalten neben ihrer Website einen sehr guten wöchentlichen Youtubekanal und Podcast.
Finanztip
Das Verbraucherportal Finanztip hat umfangreiche Informationen zur Geldanlage auf seiner Website sowie in seinem wöchentlichen Youtubekanal und Podcast Auf Geldreise.
Talerbox Invest Smart
Zu Geld anlegen, Geld verdienen und Geld sparen informiert Talerbox Invest Smart auf seinem Youtubekanal und Blog.
Finanznerd
Simon ist der Finanznerd, der sich zudem auch mit Steuern und Versicherungen beschäftigt. Er ist auf seiner gleichnamigen Website und auf seinem Youtubekanal zu finden.
Northern Finance
Wer sich speziell zu ETF und P2P-Kredite informieren möchte, dem empfehle ich den Blog, die beiden Podcasts und Youtubekanal von Aleks von Northern Finance.
Haftungsausschluss
Alle auf dieser Website veröffentlichten Informationen sind als allgemeiner Marktkommentar zu verstehen. Es handelt sich weder um Anlage-, noch Steuer- oder Rechtsberatung. Bitte handle nicht ausschließlich auf dieser Grundlage, sondern hole dir weitere Einschätzungen und Meinungen ein.
Fazit
Das magische Dreieck der Geldanlage sollte dir helfen die Abhängigkeit von Rendite, Sicherheit und Liquidität zu verstehen. Es ist eine wesentliche Grundlage zur Einschätzung aller Finanzprodukte nach deinem persönlichen Sicherheitsempfinden. Du solltest nun auch in der Lage sein dein Risikoprofil für dein Portfolio zu ermitteln. In den folgenden Kapiteln dieser Geldanlagereihe stelle ich dir einzelne Finanzprodukte vor, die als Bausteine in Frage kommen können.
Wenn du noch Fragen zum Thema hast, kontaktiere mich gerne per Email, bei Twitter oder Instagram. Dieser Artikel ist Teil einer Geldanlagereihe, die im Anschluss mit Beispielen risikoaffiner (z.B. Aktien, ETF, P2P-Kredite) und risikoaverser Finanzprodukte (z.B. Tagesgeld, Anleihen) fortgesetzt wird. Wenn du Lust hast meinem Weg zu folgen und parallel auch etwas für dich umzusetzen, freue ich mich, wenn du mir hier weiter folgst. Der einfachste Weg dafür ist mein Newsletter, den du hier abonnieren kannst.
Teil 1 meiner Geldanlagereihe ist bereits online für den Fall, dass du ihn noch nicht kennst:
Verschaffe dir Transparenz über deine Einnahmen und Ausgaben - Das Haushaltsbuch
Teil 2 meiner Geldanlagereihe beschäftigt sich mit der Rentenlücke:
Teil 3 der Geldanlagereihe erläutert eine Asset Allocation als wichtigsten Faktor der Geldanlage:
Was ist eine Asset Allocation?
Teil 5 nimmt die risikoreichen und renditestarken Finanzprodukte in den Fokus:
Die risikoreichen und renditestarken Produkte: Aktien, ETF und P2P-Kredite
Teil 6 dieser Serie fokussiert auf risikoarme Finanzprodukte wie Tagesgeld, Festgeld und Anleihen:
Die risikoarmen und renditeschwachen Produkte: Tagesgeld, Festgeld und Anleihen
Teil 7 beendet diese Geldanlageserie mit einer Schritt für Schritt-Anleitung zur Investition